Prüfungsbericht der Universität Hohenheim (730) Landesanstalt für Bienenkunde, August-von-Hartmann-Str. 13, D 70593 Stuttgart
Die Überprüfung des Gerätes in Hohenheim, besonders im Hinblick auf Wärmeschäden, brachte das folgende Ergebnis:
Allgemein bildet sich HMF in Blütenhonigen rascher als in Honigtauhonigen. Auch der Abbau der Invertaseaktivität erfolgt in Blütenhonigen rascher als in Honigtauhonigen.
Der Versuchshonig war also so gewählt, daß eventuelle Schäden leicht zu bemerken waren. Trotzdem zeigte das Schmelzen bei 55° und 65°C praktisch keinen Einfluß. Der geringe Anstieg des HMF-Gehalts liegt noch innerhalb der Fehlergrenze des Nachweisverfahrens. Das gleiche gilt für den geringfügig erniedrigten Intervasewert bei der Anwendung von 55°C.
Die Empfehlung, das Gerät bei 55°C zu benützen, ist also unbedenklich.
Höhere Temperaturen können angewandt werden. Dazu sollte man aber lediglich in Fällen greifen, in denen niedrige Temperaturen keinen Erfolg bringen, wie z.B. bei Honigen mit Lärchenzucker (Melezitzose).
Mit Nachdruck muß darauf verwiesen werden, daß die Unbedenklichkeit höherer Temperaturen nur für den Fall gilt, daß diese Temperaturen sehr kurze Zeit auf den Honig einwirken. Wird Honig im Kübel im Wärmeschrank bei 55°C verflüssigt, führt dies unweigerlich zu Schäden, weil sich die Wärmeanwendung über viele Stunden erstrecken muß. Prof. Dr. Günther Vorwohl
Für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung dieses Berichtes danken wir Herrn Prof. Dr. Vorwohl recht herzlich.
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